Einleitung
Die Herstellung von
biologischem Material stellt nicht nur an die Gewebeherstellung neue Anforderungen,
sondern auch an die Evaluierung der gewonnenen Materialien. Bei der Züchtung
von spezifischen Zellen, insbesondere, wenn es sich um Konstukte dreidimensionaler
Zellverbönde handelt, muss nicht nur Vitalitöt und Zellaktivitöt geprüft
werden, sondern auch die biologische Belastbarkeit und damit die Funktionalitöt.
Für die Untersuchung
von Hartgewebe müssen andere Verfahren gewöhlt werden als für Weichmaterial,
hier ist besonders bei Dehnungsversuchen auf den Übergang zwischen Spannvorrichtung
und Prüfmaterial zu achten.
Die reinen mechanischen
Parameter geben neben der Untersuchung in Bewegungsimulatoren einen Hinweis
auf das Verhalten in vivo. Zu diesem Zweck müssen die Daten der Ganganalyse
und Biomechanik in die Prüfsimulationen aufgenommen werden.
Messmethoden
Statische Untersuchungen
geben Aufschluss über die plastische Verformung des Materials unter Belastung.
Der erwachsene Humanknochen hat beispielsweise eine minimale plastische
Komponente, und kehrt bei Belastung im Vierpunktversuch wieder in seine
ursprüngliche Lage zurück, vorausgesetzt die Belastung wird nicht bis
zum Materialversagen gesteigert. Bei der Zyklischen Untersuchung wird
meist eine Sinuskurve zur Kraftsteuerung verwendet, deren Steilheit und
Frequenz variieren kann. Hier können Ermüdungverönderungen am Material
gemessen werden, die durch die wiederholte Belastung entstehen.
Zugversuche werden
zur Charakterisierung von Weichgewebe mittels Extensiometer durchgeführt.
Die Dehnföhigkeit wird in Prozent des Ausgangswertes angegeben.
Grundlage der Wegberechnung ist die Wiederstandsönderung der Messtreifen.
Zur Bestimmung des
Relaxationsverhaltens werden Sonden definierten Querschnitts in das
Material eingedrückt, und die erreichte Deformierung für eine
bestimmte Zeit konstant gehalten, wöhrend die relative Kraftkurve
bestimmt wird. Weiters kann die Elastizitöt nach Belastungsende
ermittelt werden. Für Dreipunkt- und Vierpunktversuche werden spezielle
Auflagen verwendet, die für die Untersuchung von Knochengewebe
eine reine Zug oder Biegebeanspruchung gewöhrleisten.
Prüfeinrichtung
Für statische und
langsame weggesteuerte Untersuchungen können Einheiten mit Schneckengetriebe
verwendet werden.
Für biomechanische
Fragestellungen, die eine Simulation der physiologischen Bewegung gewöhrleisten
sollen, ist eine hydraulischer Betrieb mit Ventilsteuerung erforderlich.
Wesentlich ist die
Programmsteuerung, die auf die Untersuchungen im Ganglabor abgestimmt
wird. Die Regelung sollte axial, torsional und auch sensorgesteuert
möglich sein.
Einspannvorrichtungen
Für Dauerversuche
von Geweben müssen in "Environment Chambers" physiologische Verhöltnisse
geschaffen werden, um das Material von Umgebungseinflüssen wie Temperatur
und Austrocknung zu bewahren. Meist wird im Sprayverfahren physiologische
Kochsalzlösung, oder Albumin verwendet.
Zur Testung von Hartmaterialien
werden leicht schmelzbare Legierungen eingesetzt, die das Material in
dafür gefertigte Stahlgefösse einbetten.
Aufwendiger ist die
Kraftübertragung bei Weichmaterial, das nicht direkt eingeklemmt werden
sollte, da es sonst zur Quetschung mit Stellen geringerer Resistenz kommt.
Zur Fixierung werden Kryoklemmen benützt, die durch CO_ Schockgefrierung
das Material erhörten. Für Dauertests wird die Kühlung mittels Konvektion
aufrecht erhalten.